Im Bereich Affiliate-Marketing, insbesondere im Travel- und Fintech-Sektor, gilt eine wichtige Wahrheit:
Sobald ein großes Unternehmen mit deiner Hilfe seine Geschäftsziele erreicht hat, kann es die Zusammenarbeit jederzeit und ohne Vorwarnung beenden – einfach, weil es aus strategischen Gründen vorteilhaft ist.
Booking.com, Airbnb, Expedia, Agoda und viele weitere internationale Marken haben dies bereits mehrfach bewiesen: Sie haben Provisionssätze reduziert, Regeln geändert, Affiliates massenhaft deaktiviert oder komplette Partnerprogramme eingestellt – unabhängig vom individuellen Erfolg der Partner.
- Booking.com hat wiederholt Provisionen gekürzt, die Teilnahmebedingungen angepasst und Affiliates anhand von Traffic- oder Conversion-Raten entfernt.
- Airbnb hat sein Affiliate-Programm 2021 für die meisten Partner komplett eingestellt, obwohl viele erfolgreich waren.
- Expedia und Agoda führen regelmäßig „Säuberungen“ ihrer Partnernetzwerke durch, passen Bedingungen an oder schließen Programme in bestimmten Regionen.
In allen Partnerprogrammen ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) festgelegt, dass die Teilnahme jederzeit und ohne Angabe von Gründen beendet werden kann.
Typische Formulierung:
„Das Unternehmen behält sich das Recht vor, das Affiliate-Programm oder die Teilnahme eines Affiliates jederzeit und aus beliebigem Grund nach eigenem Ermessen zu beenden.“
Fazit:
Plane deine Affiliate-Strategie mit diesem Risiko im Hinterkopf. Deine Stabilität hängt nicht nur von deinen Leistungen ab, sondern vor allem von den Entscheidungen der Unternehmen, mit denen du zusammenarbeitest.
So schützt du deine Affiliate-Einnahmen: Strategien für nachhaltigen Erfolg
1. Lese immer die aktuellen AGB und bleibe informiert
- Abonniere die Newsletter der Affiliate-Programme und prüfe regelmäßig die offiziellen AGB.
- Achte besonders auf Klauseln zu Kündigung, zulässigen Traffic-Quellen, Werbematerialien und Provisionsstruktur.
- Die Unternehmen können die Bedingungen jederzeit und ohne Vorankündigung ändern – das ist meist vertraglich geregelt.
2. Sorge für hochwertigen und stabilen Traffic
- Generiere echte Buchungen und vermeide künstlichen oder incentivierten Traffic.
- Setze auf verschiedene Kanäle: SEO, Social Media, Content, E-Mail-Marketing (mit Einwilligung).
- Analysiere, welche Kanäle am besten konvertieren, und konzentriere dich darauf.
3. Halte dich strikt an die Programmregeln
- Verboten sind u.a.: Brand Bidding, Pop-ups/Pop-unders, Fraud-Traffic, Massen-E-Mails ohne Zustimmung.
- Nutze ausschließlich die offiziellen Werbemittel und Links des Affiliate-Programms.
- Versuche nicht, das System auszutricksen – große Marken setzen auf automatische und manuelle Kontrollen.
4. Minimiere Verdachtsmomente
- Dokumentiere deine Ergebnisse und Traffic-Quellen mit Screenshots und Statistiken.
- Vermeide plötzliche Traffic-Spitzen oder verdächtige Aktivitäten.
- Buchungen sollten nicht mehrfach von derselben IP oder demselben Gerät kommen.
5. Fokussiere auf die Qualität deiner Zielgruppe
- Setze auf eine zahlungsstarke und wirklich interessierte Zielgruppe – nicht nur auf Klicks.
- Überwache deine Conversion Rate und den Anteil wiederkehrender Kunden.
6. Pflege die Kommunikation mit deinem Affiliate-Manager oder Support
- Nutze den Support, um Fragen zu klären, Änderungen frühzeitig zu erfahren oder Konflikte zu vermeiden.
- Schnelle Kommunikation hilft, Probleme vorzubeugen und Lösungen zu finden.
7. Diversifiziere deine Partnerprogramme
- Setze nie alles auf eine Karte. Nutze mehrere Affiliate-Programme parallel.
- Vermeide es, deine Website ausschließlich auf einen einzigen Anbieter auszurichten.
8. Baue dir ein finanzielles Polster auf
- Zahle Provisionen regelmäßig aus und lasse keine größeren Guthaben auf dem Partnerkonto.
- Rechne immer mit Verzögerungen oder Stornierungen im Fall einer plötzlichen Kündigung.
9. Kenne deine rechtlichen und steuerlichen Pflichten
- Informiere dich über die geltenden Regelungen zu Affiliate-Marketing, Datenschutz (DSGVO) und Steuern.
- Halte alle Unterlagen und Zahlungsbelege sorgfältig bereit.
10. Lerne aus realen Beispielen
- Kündigungen wegen „mangelnder Performance“ sind bei Booking, Agoda und Expedia üblich.
- Massenhafte Vertragsbeendigungen nach Provisionsanpassungen sind im Affiliate-Markt gängige Praxis.
Fazit
Affiliate-Partnerschaften mit großen Travel-Marken bieten echte Verdienstmöglichkeiten, aber keine langfristige Garantie.
Kurz gesagt:
Erfolg im Affiliate-Marketing bedeutet nicht nur Umsatzsteigerung, sondern vor allem Risikomanagement, rechtliche Sicherheit und immer einen Plan B zu haben. Der Affiliate-Markt wandelt sich oft schneller als die AGB.
